“Briefe schreiben” | Jodi Ann Bickley

Entschleunigen. Eigentlich auch so ein komisches Buzzword, was teilweise ganz schön strapaziert wird. Dennoch bringt es ganz gut auf den Punkt, warum ich auf diesen aktuellen Buchtipp gekommen bin. Etwas, das mir schon viele Monate hilft, durch diese verrückte Zeit zu kommen, ist das Briefe schreiben. Schreiben ist ja sowieso eine ständige Konstante in meinem Leben und auch das Briefe und Postkarten schreiben habe ich trotz all der digitalen Formen der Kommunikation immer beibehalten. Und gerade in den vergangenen Wochen und Monaten konnte ich an mir beobachten, wie diese ganz bewusst gewählte Form des Austausches eine wunderbare Ruhe in meine Gedanken und meinen Alltag gebracht hat. In dieser schnelllebigen, digitalen Welt mit einem handgeschriebenen Gruß das Tempo rausnehmen. Den Fokus bewusst anders zu setzen und eine für mich relativ einfache Form der Achtsamkeit und Wertschätzung leben.

Und mit dieser persönlichen Bebachtung hab ich mich an ein Buch erinnert, was ich mir mal im Rahmen meiner privaten Schreibroutine als Übungsbuch gekauft habe: "Briefe schreiben - Freude schenken mit persönlichen, handgeschriebenen Briefen" von Jodi Ann Bickley. Weil der Autorin das Briefe schreiben so wichtig ist, möchte sie mit ihrem Buch möglichst viele Menschen zum Briefe schreiben bringen. Sie schreibt in der Einleitung, dass es ihr Wunsch ist, dass sich alle Menschen auf der Welt schreiben. Denn sie ist der Überzeugung, dass dies die beste Art und Weise ist, mit Freunden, Angehörigen und Nachbarn zu kommunizieren - sogar mit Menschen, denen man noch nie begegnet ist, mit Menschen, die es gar nicht gibt, mit der Welt um uns herum, mit Tieren, mit der Vergangenheit und mit Dir selbst.

Einen Brief zu schreiben kann heutzutage exzentrisch oder altmodisch erscheinen, doch das muss es gar nicht sein. Dieses Buch zeigt Dir, wie Du Briefe zu einem Teil Deines Lebens machst und wie Du durch das Briefe schreiben Trost oder Erleichterung findest. Die Autorin hat unterschiedlichste Vorlagen für Briefe an die unterschiedlichsten Empfänger zusammengestellt. Manchmal fordert sie dazu auf, an jemanden mehrmals zu schreiben, in der Hoffnung, auf diese Weise einen Austausch anzuregen. Manchmal empfiehlt sie, an eine Fantasiefigur zu schreiben, an etwas, das in Dir drin ist, oder an jemanden, der diesen Brief niemals erhalten wird. Was ich besonders schön finde: Das Buch unterstützt Dich dabei kreativ zu sein. Du findest lediglich Anregungen, aber keine festen Regeln.

Schreibschnipsel.

Ich möchte an dieser Stelle gerne zwei Schreibimpulse aus dem Buch von Jodi Ann Bickley mit Dir teilen.

Schreib einen Brief an den Augenblick
Wo bist Du gerade eben? Wie fühlst Du Dich? Was hast Du an? Ist es bequem? Was macht Dich gerade glücklich? Freust Du Dich auf irgendetwas? Bereitet Dir etwas Sorgen? Schreibe einen Brief an den Augenblick, check Deine Gefühle ab und finde heraus, was Dich beschäftigt.

Schreib einen Brief, um einen Menschen daran zu erinnern, dass er stark ist.
Manchmal zweifeln wir an uns selbst. Wir vergessen einfach, wie unglaublich stark und widerstandsfähig wir sind, und es ist gut, wenn uns jemand daran erinnert. Schreib einen Brief an jemanden, der diese Erinnerung gerade gut gebrauchen kann.

P.S.: Nicht das passende dabei? Vielleicht hast Du auch Lust, einen kleinen handgeschriebenen Gruß auf diesen Blogartikel zu schreiben. Wenn ja, mein Briefkasten steht im Kornbergweg 21 im kleinen, beschaulichen Bad Boll (Postleitzahl 73087).

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